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Baustellenbericht

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100%-Einsatz während Corona-Krise im Kantonsspital Aarau

Autor : Daniel Erne, Bauführer — 16.05.2020

Mitten im Corona Lockdown durften wir einen grösseren Abbruch im Kantonsspital Aarau durchführen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, gemacht für die GRABAG AG. Auch für uns galten da natürlich die vorgeschriebenen Corona- Massnahmen, die in einem Spital noch grössere Priorität haben. Für unsere Mitarbeiter waren diese nicht immer einfach umzusetzen, denn wer arbeitet schon gerne mit Maske, oder beschäftigt sich nebst der schweren Arbeit immer mit den Abstandsregeln.

Wir wussten aber, unser weiteres Arbeiten auf den Baustellen erfordert dies. Es ist nur mit Schutz möglich, dass die Arbeiten auf Schweizer Baustellen weiter funktionieren. Ebenso geht es selbstverständlich auch um die Gesundheit unserer Mitarbeitenden.

Die Vorbereitungsarbeiten für das neue Spitalgebäude im KSA laufen auf Hochtouren. Alte Bauten, Kanäle und unterirdische Gänge werden zurückgebaut um dem Neubau Platz zu machen.

Für uns waren die Arbeiten nebst den schwierigen Sicherheitsbedingungen auch technisch eine Herausforderung. Weil wir bei bis zu mehr als 1m starken Wänden aus Vorsichtsmassnahmen keine Seilsäge verwenden durften, kam das NW 2.20 m grosse Wandsägeblatt zum Einsatz. Bei der „Material-Vielfalt“ mit allen Variationen von Bruchstein, Backstein, Beton kombiniert, war es schwierig, die Schienen für die Wandsäge so zu montieren, dass die Konstruktion den enormen Kräften standhielt. Darum war es wichtig, einen erfahrenen und kompetenten Betontrennfacharbeiter einzusetzen. Nur mit einem grossen Know How ist es möglich, eine solche Arbeit auszuführen ohne dass Mensch oder Maschine zu Schaden kommen.

Die GRABAG AG dankt allen Mitarbeitern für den tollen Einsatz. Die Arbeiten wurden in dieser schwierigen Zeit unter speziellen Bedingungen tadellos erledigt. Jeder Einzelne leistet seinen Beitrag dazu, dass der Betrieb aufrechterhalten werden kann.

 

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Teilrückbau des Swiss FEL Injektor Teststands im Gebäude WLHA, Villigen

Autor : Fritz Bolliger, Geschäftsführer — 02.09.2019

 

Im Spätsommer 2017 wurde die GRABAG AG  von der Abteilung Immobilien und Betrieb des PSI Paul Scherrer Instituts  in Villigen zu einer Besprechung  eingeladen. Es ging dabei um eine Umnutzung  der Laborhalle im Gebäude WLHA. Damit diese Halle für noch andere Zwecke genützt werden kann, müsste ein Teilrückbau des bestehenden Teststands gemacht werden. Bei der anschliessenden Besichtigung wurde auf verschiedene Punkte hingewiesen. Unter anderem konnte die Aktivierung des Materials nicht ausgeschlossen werden, da an gewissen Strahllinienelementen des Injektor Teststands Dosisleistungen von bis zu 18 uSv/h gemessen wurden. Die Werte werden aber in den kommenden Monaten stark zurückgehen. Anhand dieser Informationen und Besichtigung durften wir im Dezember 2017 dem PSI eine erste Offerte  für den Teilrückbau des ehemaligen Injektor Bunkers unterbreiten. Es handelt sich hierbei um den Rückbau von 625t armierter Betonwände  von 100 cm Stärke und 275t Deckenelemente von 50 cm Stärke. Dank einem grossen Hallenkran mit 25t Traglast  können grosse Elemente geschnitten werden. Im Frühjahr 2018 wurden wir zu weiteren Gesprächen eingeladen. Ein grosses Thema war die eventuelle  Staubverschmutzung innerhalb der Halle, da hier weiterhin an verschieden Orten im bleibendem Teil Versuche mit empfindlichen Laborgeräten gemacht werden. Wir konnten gemeinsam eine Lösung finden. Mit einem Fassadengerüst verkleidet mit einer Plastikabdeckung wird die Halle auf die ganze Höhe und Breite getrennt. Zudem werden sämtliche Lüftungsleitungen mit Plastik verklebt. Nach verschiedenen Gesprächen konnten wir anfangs Juni 2018 unser Angebot nochmals anpassen. Im August 2018 bekamen wir vom PSI die Zusage für die Ausführung dieser anspruchsvollen Arbeiten.

Am 5. November 2018 durften wir mit der Arbeitsausführung starten. Das zuständige Bundesamt für Gesundheit BAG hat in der Zwischenzeit die Freigabe der Materialien erteilt. Die Deckenelemente  konnten wir mit dem vorhandenem Hallenkran direkt auf die Lastwagen aufladen und in die Unternehmerdeponie abführen. Ein Gerüstbauer baute uns zwei Rollgerüste  auf eine Länge von je 5.00 m1 und einer Breite von 5.00 m1 und einer Höhe von 5.50 m1, mit Gitterträger oberhalb verbunden, sowie eingepackt mit armierter Plastikfolie auf allen vier Seiten. Somit konnten wir beidseitig über die Betonwände von 100 cm Stärke und einer Höhe von 3.50 m1 ein Rollgerüst schieben, welches uns als Einhausung  zum Schutz von Bohr- und Schneidstaub diente. Mit der Länge des Rollgerüstes bestimmten wir auch die Grösse der Betonelemente von ca. 4.50 m1. Bevor aber mit den Bohr- und Schneidearbeiten begonnen werden konnte, mussten noch zahlreiche  Bodenvertiefungen und Kanäle abgedeckt und abgedichtet werden, damit wir das Schneidewasser unter Kontrolle hatten. Zudem haben wir ein grosses Absetzbecken installiert, wohin wir das aufgesaugte  Bohr- und Schneidewasser ableiteten und absetzen konnten. Das Abwasser wurde immer wieder auf Kontamination kontrolliert.

Um grosse Nachspitzarbeiten zu vermeiden, haben wir auf beiden Seiten entlang der meterstarken  Betonwand Fugen von ca. 20x30 mm geschnitten, damit wir für den untersten Schnitt das Diamant-seil tiefer legen konnten. Auch für die Seillochbohrung musste auf einer Seite der Hartbeton Belag  aufgeschnitten und entfernt werden, damit wir den Seilschnitt auf der bestimmen Höhe hatten. Die Kernbohrungen wurden jeweils beim Unterteilungsschnitt von 4.50 m1 gemacht, somit hatten wir die Seilführung für den Horizontal- sowie auch den Vertikalschnitt. Für die Horizontalschnitte haben wir die Seilspeichersäge eingesetzt. Für den Zerkleinerungsschnitt in der Höhe musste nochmals eine Seillochbohrung gemacht werden, welche wir auch für den Vertikalschnitt benötigten, da dieser in zwei Schritten geschnitten wurde. Zum Ausbau der Betonstücke  entschieden wir uns für die Befestigung  von zwei Kernbohrungen NW 200 mm. Für sämtliche Arbeiten  in der Höhe konnten wir das Rollgerüst gebrauchen. Anschliessend wurde das Rollgerüst um weitere  4.50 m1 verschoben. Somit konnten die ersten Betonstücke  von rund 20 t mit dem Hallenkran ausgebaut und auf den Lastwagen verladen werden. Teilweise  konnten wir sie auch in der Halle deponieren, damit wir keinen Unterbruch hatten. Anschliessend wurden diese Betonstücke einzeln in die naheliegende  Unternehmerdeponie  transportiert und dem Recycling zugeführt. Dieser Vorgang wiederholte sich bis wir das Ziel von 35 m1 erreicht hatten. Im Mittelbereich hatten wir noch einen Zugang mit einer Betondecke, welche wir vorgängig mit der Schienensäge zerkleinerten. Nach den erfolgten Abbrucharbeiten mussten wir noch den bestehenden Hartbeton Belag nachschneiden und die Schnittfläche aufrauen, damit unser Subunternehmer die Bodenvertiefung mit Hartbeton ergänzen konnte. Zudem wurden auch die geschnittenen Stirnseiten reprofiliert und verputzt. Die Arbeiten wurden am 20.12.2018 abgeschlossen.


 

 

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